2019

Projekt Hessenpark -

Nachhaltiges Bauen mit Lehm

Projekt Hessenpark - Nachhaltiges Bauen mit Lehm

Im ersten Teil der Projektreihe setzten sich neun Schüler*innen des 3. Lehrjahres im Ausbildungsberuf Zimmerer*in mit dem Baustoff Lehm auseinander:
Das Projekt fand vom 22. – 23. Mai 2019 an dem „Musterhaus“ des Freilichtmuseums „Hessenpark“ in Neuansbach statt.
Projektpartner war die Leitung des Hessenparks, verantwortlicher Ansprechpartner für uns war der Projektleiter des Musterhauses und der im Hessenpark tätige Zimmermannsmeister.

Das Musterhaus soll Möglichkeiten der „Verknüpfung von Energieeffizienz, zeitgemäßer Haustechnik und aktuellem Wohnambiente“[1] in wieder- und weiterverwendeten Fachwerkhäusern zeigen. Es soll damit einen Betrag zum Erhalt der circa 2,4 Millionen Fachwerkhäuser und zum Klimaschutz leisten.[2]
Die fachgerechte Sanierung erfolgt in großen Teilen mit natürlichen Baustoffen wie auch mit Lehm.

Warum Lehm?

  • Lehm ist fast überall verfügbar, hat damit in der Regel kurz Transportwege, die Aufarbeitung zu einem „Baustoff“ ist wenig energieintensiv.
  • Lehm im Innenraum trägt zu einem gesunden Wohnklima bei.
  • Bauteile aus oder mit Lehm sind einfach zu recyceln und problemlos zu deponieren.
  • Damit hat Lehm für die Zukunft ein großes Potential zum gesunden, Energie- und Ressourcenschonenden Bauen.

Eine Zielsetzung des Workshops war es, die Auszubildenden für ressourcenschonendes Bauen zu sensibilisieren und ihnen die Möglichkeit zur Diversifizierung ihrer Fachkompetenzen an die Hand zu geben, gewerkübergreifend arbeiten zu können.
Ein weiteres Ziel war es, den Wert sozialen Engagements, in dem Fall das freiwillige Mitarbeiten an einem für die Allgemeinheit gebauten Gebäude kennen- und vielleicht schätzen zu lernen.

Projektverlauf:
Das Projekt gliederte sich in zwei Phasen:
Am Vormittag des ersten Tages beschäftigten sich die Auszubildenden theoretisch mit den Möglichkeiten von Fachwerksanierung und der Verwendung von Lehm. Sie lernten bei einer Führung und bei den darauf anschließenden Gruppenarbeiten gelungene und misslungene Sanierungsversuche kennen. Darüber hinaus beschäftigten sie sich mit den Verarbeitungsmöglichkeiten, Arbeitsschritten des Baustoffs Lehm sowie mit dessen Potentialen und Einschränkungen.
An den darauf folgenden eineinhalb Tagen fand der praktische Teil des Workshops statt. Unter fachlicher Anleitung konnten die jungen Erwachsenen ihr theoretisches Wissen in der Praxis umsetzen, sie mauerten vorgeformte Lehmziegel mit Lehmmörtel in die vorgesehenen Gefache der Außenwände der Fachwerkswände des Musterhauses.

Ergebnisse:
Die Konzeption des Projektes hat sich bewährt und alle Ziele wurden erfüllt:
Fachwerksanierung und das Bauen mit Lehm spielen nur in wenigen Ausbildungsbetrieben eine Rolle. Die Auszubildenden interessierten sich sehr für dieses Betätigungsfeld, sie lernten mit Begeisterung die Verwendung des für Zimmerer*innen untypischen Materials Lehm. Mit dem Projekt konnten die Azubis gewerkübergreifend Ihre Fachkompetenz erweitern und lernten den Wert sozialen Engagements kennen: Am Ende des 2. Arbeitstages konnten sie außerdem den Erfolg ihres Lernens sehen: Circa 60 Prozent der Außenwände hatten sie mit großem Erfolg vermauert. Sie waren sehr stolz auf ihr Engagement und ihre Mitwirkung bei der Arbeit am Musterhaus des klimagerechten und zeitgemäßen Sanierens. Die Schüler identifizieren sich immer noch stark mit diesem Projekt, einige haben im Anschluss schon mehrfach den Hessenpark besucht, um das Fortschreiten der Bautätigkeit zu beobachten.

Eine weitere Kooperation mit dem Hessenpark ist angedacht.

[1] www.hessenpark.de/lexikon/handwerk/kompetenzzentrum-fachwerk/Stand 14.01.2020
[2] Siehe: www.hessenpark.de/wp-content/uploads/PM_Richtfest_Musterhaus.pdfStand 14.01.2020
[3] ziel13.nznb.deStand 14.01.2020
[4] www.17ziele.deStand 14.01.2020
[5] ziel13.nznb.deStand 14.01.2020

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