Nachhaltig Bauen am Beispiel von Stroh und Lehm

Ein Theorie- und Praxisworkshop für Auszubildende der Bauberufe - in Zusammenarbeit mit dem Norddeutschen Zentrum für Nachhaltiges Bauen (NZNB)

Vom 08.10 bis 11.10. 2024 fand zum 5. Mal der Workshop: „Nachhaltig Bauen am Beispiel von Stroh und Lehm“ an der Peter-Behrens-Schule statt.
An dem Workshop nahmen ca. 40 Auszubildende der Bauzeichner- und Zimmererberufe teil.

Warum Stroh?

Stroh ist ein Dämmstoff, der ähnlich wie Lehm und Holz in großen Mengen oft regional in ausreichenden Mengen zur Verfügung steht. Ähnlich wie in Lehm steckt in Stroh wenig Primärenergie bei der Herstellung. Der Co2 Ausstoß bei der Produktion ist vernachlässigbar, beim Wachstum wird ähnlich wie im Holz CO2 im Halm gespeichert. Stroh ist ein zertifizierbarer Dämmstoff, er kann in gewissen, klar geregelten Bereichen Dämmstoffe mit einem höheren Ressourcen- und Energieverbrauch ergänzen oder ersetzen. So ist Stroh geeignet einen Beitrag zu einer Ressourcenschonenderen Entwicklung in der Bauwirtschaft beizutragen.

Im Theorieteil lernten die Schülerinnen und Schüler weniger bekannte Bau- und Dämmstoffe kennen, setzten sich mit den Rahmenbedingungen der Produktion von Baustoffen auseinander, betrachten den Energieverbrauch und CO2-Ausstoß bei der Herstellung und beurteilten die Recyclingfähigkeit der Stoffe.
Bei dieser Betrachtung bewerteten sie parallel die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Auswirkungen innerhalb der Lieferketten der untersuchten Materialien.

Danach setzten sie sich explizit mit der über 100 Jahre alten Strohballenbauweise auseinander: Sie lernten die konstruktive und bauphysikalische Besonderheiten und Eigenschaften kennen und erarbeiteten in der Theorie die Arbeitsschritte, die ein Holz-Strohbauwerk zu einem schadensfreien Gebäude werden lassen.

Im Praxisworkshop konnten die Teilnehmenden ihr in der Theorie erworbenes Wissen praktisch umsetzen:
Während eine Gruppe versuchte, die Strohballen mit Muskelkraft und geschickter Technik in einem am Boden liegenden Holzrahmen einzubauen, war eine andere Gruppe damit beschäftigt, die Strohballen mittels Kettenzügen in eine stehende Holzkonstruktion einzupressen und zu befestigen.

Im Anschluss wurden Teile der Strohballen mit Lehm verputzt – und fertig war eine feuerresistente, nachhaltig erbaute Wand!

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